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Rosenheim Kiebitze auch im Jahr 2021 schützen
Rosenheim Kiebitze auch im Jahr 2021 schützen

Rosenheim: Kiebitze auch im Jahr 2021 schützen

Der Bestand der Kiebitze (Vanellus vanellus) ist in den letzten Jahrzehnten um über 90 %
zurückgegangen. Im Alpenvorland ist die Art vom Aussterben bedroht. Eine Ursache ist die
Verschlechterung der Lebensbedingungen. Blühflächen und feuchte Mulden, in denen nach
einem Regen das Wasser länger stehen bleibt und langsamer versickert, sind nicht nur für
Kiebitze, sondern auch für viele andere Tiere in der freien Feldflur überlebensnotwendig. Seit
dem 1. August 2019 dürfen daher gemäß Art. 16 Abs. 1 Nr. 4 des Bayerischen
Naturschutzgesetzes Bodensenken im Außenbereich nicht mehr verfüllt werden. Für die
Neuanlage und den Erhalt dieser Strukturen gibt es staatliche Fördermittel. Margit Böhm, im
Rosenheimer Landratsamt zuständig für das Kiebitz-Schutzprojekt, appelliert auch 2021 den
Schutz der Kiebitze nicht aus den Augen zu verlieren und die staatlichen Förderungen zu nutzen.
Interessierte können sich von ihr beraten lassen unter 08031 392 3301.
Ab Ende Februar kehren die Kiebitze aus ihren Überwinterungsgebieten in Nordafrika und
Spanien nach Bayern zurück. Die Männchen werden als „Akrobaten der Lüfte“ mit ihren
spektakulären Balzflügen um die Weibchen werben und die unverwechselbaren „Kiewitt“-Rufe
werden die freie Feldflur beleben. Doch in sehr vielen Gebieten ist es still geworden. Wenn die
Vögel, die bis zu 20 Jahre alt werden, keine Küken mehr großziehen können, erlöschen die
Vorkommen. Die Gründe für fehlenden Nachwuchs sind vielfältig: Die Brutgebiete werden durch
Bebauung und Straßen kleiner. Feinde, vor allem nachtaktive Säugetiere wie Fuchs, Dachs und
Marder suchen nach ihren Nestern und Küken, Spaziergänger, oft mit Hunden, beunruhigen die
Tiere. Auch durch den Wandel in der Landwirtschaft und das Klima haben sich die
Lebensbedingungen des Kiebitzes erheblich verschlechtert.
Noch vor einigen Jahrzehnten gab es eine große Anzahl von Strukturen in der Landschaft, wie
Blühflächen, Feldraine, Ranken zwischen den Grundstücken, feuchte Mulden und
Kleingewässer, auf denen die Tiere Deckung und Nahrung fanden. Diese Landschaftselemente
wurden in viele Gebieten beseitigt. Der Rückgang liegt oft bei über 90%. Da diese Strukturen
aber für viele heimische Tierarten überlebensnotwendig sind, wurde ihnen damit die
Lebensgrundlage entzogen. Auch in einer Stellungnahme der Nationalen Akademie der
Wissenschaften Leopoldina von Oktober 2020 zur Artenvielfalt in Agrarlandschaften wird als eine
Ursache für den Rückgang der biologischen Vielfalt, die Abnahme des Strukturreichtums der
Landschaft genannt.
Im Rahmen des BayernNetzNatur-Projektes „Netzwerke für den Kiebitz“ werden in den
Landkreisen Rosenheim, Altötting und Traunstein feuchte Senken, sogenannte Seigen und
Blühflächen wieder neu angelegt und gefördert. Die Blühflächen sollten mit heimischen Arten wie
Margeriten, Wiesensalbei, Wiesenflockenblumen, Wiesenknopf angesät werden. Dadurch
entsteht auch ein Nahrungsangebot für spezialisierte Arten der heimischen Tierwelt, die an
Pflanzen aus Asien und Amerika nicht gewöhnt sind.
Feuchte Mulden und Kleingewässer bieten Überlebensräume für viele Tierarten wie Vögel,
Insekten, Amphibien und Reptilien. Im Frühjahr und Herbst werden sie auch gerne von
durchziehenden Vogelarten wie Weißstörchen, Bekassinen, Kampfläufern, Bruchwasserläufern
und vielen mehr als Rastplatz zur Stärkung auf ihrem Weg von und zu den Winterquartieren
21.01.2021

genutzt. Es ist sogar möglich, durch Anlage einer größeren Wasserfläche Kiebitze wieder in ein
Gebiet zu locken, in dem sie bereits ausgestorben waren. Voraussetzung für ihre Rückkehr ist,
dass in der Nähe geeignete Brutflächen vorhanden sind.
Zur Förderung von Erhalt und Neuanlage von feuchten Mulden und Blühflächen im Rahmen des
Kiebitz-Schutzprojektes gibt Margit Böhm von der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt
Rosenheim gerne genauere Auskünfte und prüft die Fläche vor Ort: Tel. 08031 392 3301.

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